Productspecial: Hyperlite System Bindung PDF 
Geschrieben von: Patrick Prill   
Mittwoch, 17. November 2010 um 00:00 Uhr

Ab und an passiert es, das neue Ideen oder Konzepte auf den Markt kommen, welche unsere Aufmerksamkeit besonders erregen. So war das der Fall mit den ersten Flex Boards, den Closed Toe Bindungen, den Grind Base Boards oder wie in diesem Fall jetzt, bei der neuen Hyperlite System Bindung. 

Im Prinzip bietet es sich ja an zu schauen was andere Boardsportarten wie Snowboarden, Skateboarden oder die Mutter aller Boardsportarten das Surfen machen, um die besten Ideen auf das Wakeboarden zu übertragen. So ist es also nicht verwunderlich, dass einer der Hersteller auf die Idee kommt, die Bindungssysteme vom Snowboarden zu übernehmen. Augenscheinlich bieten sich natürlich Vorteile, da im Stiefel keine harten Teile mehr verbaut werden, sollten diese bequemer sitzen, die Füße bleiben schön warm bei kalten Tagen und das einsteigen in die Ratschen-Bindung sollte auch schneller funktionieren. Außerdem ist das zurücklaufen an der Anlage natürlich um einiges angenehmer, vor allem wenn der Weg mit Kies oder spitzen Steinen gesät ist.

Für alle die mehr als ein Board haben, also evtl. noch ein zweites Flexboard zum Jibben, die können sich jetzt das umschrauben der Bindung sparen sofern sie auch eine zweite Ratschen-Bindung auf dem anderen Board montiert haben. Letzteres wird natürlich auch eine Preis frage sein und was man so munkeln hört, wird sich der Preis hier bei ca. 120€ für die Hyperlite System Ratschen-Bindung und um die 300 Euro für den Stiefel einpendeln. 

Wie bei allem im Leben gibt es aber auch eine Kehrseite! Lässt es sich mit den Stiefeln richtig schwimmen? Und wer möchte schon Stiefel bei einer Sommersportart wie Wakeboarden tragen, wo der Lifestyle doch eher durch Flip Flops geprägt wird? Wie stabil wird so ein System im Falle eines Sturzes sein? Und das wichtigste, wie sieht es aus? Also stylemäßig? 

Wir durften als einer der ersten das Hyperlite System Bindungssystem testen und versuchen die Fragen zu beantworten! Leider durften wir keine Obstacles fahren, da die 2011 Boards im Anschluss noch  als Sample´s bei den Händlern dienen sollten, so das wir einen der von uns vermuteten Vorteile, die Bewegungsfreiheit beim pressen, nicht ausprobieren konnten. Getestet haben wir die Bindung mit dem JD Webb Stiefel auf einem 2011er Nick Davies Pro Modell. Zur Auswahl stehen später 3 Stiefel welche sich in der Steifigkeit alle ein wenig unterscheiden und die wir ja bereits im Hyperlite Design Preview präsentiert hatten. 

Da wir an dem Tag nur ca. 8°C hatten, war ich im ersten Moment natürlich begeistert, dass ich heute wohl keine kalten Füße bekomme. In der Praxis halten die Stiefel aber nicht wärmer als eine Closed Toe Bindung. Wenn beide nass sind, wird es auch kühl im Stiefel, man muss sie eben nur beim Zurücklaufen nicht ausziehen. Was beim ersten Start sofort überraschte war der Heel- und Toe- Lift, da diese nicht vorhanden ist! Das erstaunt wirklich da die von mir getesteten Stiefel sogar ein wenig zu groß waren und ich trotzdem ein sehr gutes Gefühl hatte.

 

Das Feedback ist unglaublich gut, man steht direkt auf dem Board und hat gefühlt ein wenig mehr Kontrolle. Das kann natürlich auch täuschen da ich es nicht auf meinem eigenen Board montiert hatte, sondern auf dem 2011er Nick Davies Pro Modell, was für meinen Geschmack mit relativ großen Finnen ausgeliefert wird und wie aufs Wasser genagelt fährt. Nichtsdestotrotz fand ich die Kombi doch sehr ansprechend! Wer bei der Verarbeitung jetzt richtige Snowboardboots erwartet, wird enttäuscht sein. Im Prinzip wurden Closed Toe Bindungen mit einer Schuhsohle versehen anstelle einer Baseplate. Das gibt es im Snowboarden günstiger und besser, lässt sich durch den Steg in der Ratschen-Bindung aber leider nicht kombinieren da dieser auch als Arretierung dient und verhindert, dass der Steifel sich auf dem Board bewegt.

Das währe übrigens auch beim Snowboarden eine gute Idee!     Die Ratschenbindung, welche übrigens noch ein Prototyp war, machte aber einen sehr guten Eindruck. Snowboardtypisch würde ich sagen. Im Vorfeld war ich mir nicht sicher was ich von diesem System halten sollte, bin aber im Nachhinein davon überzeugt, dass es eine weitere Alternative zu Closed und Open Toe Bindungen sein wird. Es ist wie überall, es wird Leute geben die schwören drauf und es wir welche geben die es hassen. Das gleiche gibt es aber auch bei Flexboards, Autos und Frauen... 

Fazit: Jeder sollte das System einfach mal testen und dann für sich selbst entscheiden ob er es gut oder schlecht findet! Es gibt nichts schlimmeres, als etwas schlecht zu reden, ohne es vorher einmal probiert zu haben. Von der Funktion hat es mich überzeugt, vom Style leider noch nicht.

Damit ihr euch das ganze auch etwas besser in Action vorstellen könnt, hat es sich Mike Ruttkowski, Hyperlite Teamrider, nicht nehmen lassen passend zu unserem Review ein Video zu schneiden!

the new hyperlite system from www.REDSTER.de on Vimeo.

 



Text: Patrick Prill
Bilder: Hyperlite
 
 
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