Eine Woche nach Kiew gewinnt Tom Fooshee auch in Kopenhagen und ist damit der erste Champion bei den Pro Men eines internationalen Contests in Dänemark. Bei den Pro Women gewinnt schon fast erwartungsgemäß Maxine Sapulette und bei den Wakeskatern geht der erste Platz an Bret Little. Wir haben den langen Weg in den Norden nicht gescheut, um für Euch von dort zu berichten. Mit der Organisation des 4. WWA Wake Park World Series Stops hat Peter Bloch, der Betreiber des CCP , ein neues Kapitel der Cable-Contest-Geschichte aufgeschlagen. Es war, meines Wissens nach, der nördlichste internationale Cable-Contest, der bis dato abgehalten wurde und abgesehen von ein paar kleinen Anfangsschwierigkeiten ist dieser der Crew aus Kopenhagen auch gut gelungen, nicht zuletzt dank der großen Unterstützung des Hauptsponsors – Skullcandy – dieses Events. Die Organisatoren hatten es geschafft, eine beachtliche Auswahl internationaler Top-Rider an den dänischen Hot-Spot zu locken. Bei den Pro Women mit Maxine Sapulette, Kinga Horvath, Mari Sandner und bei den Wakeskatern mit Bret Little sowie Andy Kolb waren schon absolute Top Namen ihrer Klassen am Start. Und bei den Pro Men las sich das Starterfeld fast wie das „Who-Is-Who“ des internationalen Cablewakeboardens. Hier waren u.a. Sam Collins, Donald Shelbrick, Marc Shuster, Bernie Hinterberger und noch einige weitere hochkarätigen Namen am Start. Alle waren schon während der Woche angereist um sich mit der 6-Mast-Anlage und deren Besonderheit als Salzwasser-Cable, das umgeben von einer skurrilen Industriekulisse liegt, vertraut zu machen. Schließlich ging es hier doch um eine recht stattliche Gewinnsumme von insgesamt 25.000 $ Cashprize, verteilt, über alle Wertungen. Beginnen wir mit den beiden hoch dotierten Side-Contests, die als zusätzlicher Anreiz abgehalten wurden. Am späten Samstag Nachmittag fand nach den Semifinals ein Invert-Only-Contest statt. Hier setzte sich in einer zehnminütigen Jam-Session letztlich Mike Ketellapper durch, gefolgt von Nic Gührs, der auch mächtig Gas gegeben hatte, aber trotz Double-S-Blind den kürzeren zog. Den 3. Platz belegte Bernie Hinterberger, vor dem Local-Rider, Troels Engholm. Ein besonderer Respekt geht noch an Marc Shuster, der sich an einem Tripple-S-Bend vesuchte, diesen aber nicht ganz stehen konnte und somit im Halbfinale ausschied. Am Sonntag ging zwischen den Finals der Open-Men der Liquid-Force Obstacles-Only-Contest über die Bühne, der nochmals für ordentlich Stimmung bei den Zuschauern sorgte. Ebenfalls in einer Jam-Session standen sich im Finale der erst 15-jährige Nico von Lerchenfeld, der Local Peter Sands, Steffen Vollert und Tom Fooshee gegenüber, wobei Tom letztlich einen Ticken mehr bieten konnte und somit Steffen hinter sich ließ. Er überzeugte unter anderem als einziger durch einen massiven Transfer über den Moby-Dick-A-Frame und einen Switch BS 7er über den Kicker. Steffen konnte dem den wohl stylishsten Wallride des Wochenendes und eine Switch Backroll über das Roof entgegensetzen. Nico verdiente sich seinen dritten Platz durch seinen Hammer-Style, vor allem beim pressen über den Table und den A-Frame, redlich! Aber nun zum eigentlichen WWA WPWS Contest. Lassen wir den Ladies den Vortritt: Im Semifinale am Samstag hatten sich sechs Mädels für das Finale qualifiziert. Den größten Applaus erntete dabei wohl Lina Lundgren, die aus dem benachbarten Schweden angereist war und scheinbar ihre große Fan-Base am Start hatte. Auch drei deutsche Mädels hatten es ins Finale geschafft, wobei sich hier Mari Sandner unter anderem mit S-Bend, Krypt und einer ordentlichen Portion Style auf den Obstacles als Gesamt-Dritte die interne Landeswertung vor Kathrin Egretia und Mona Stenzl sicherte. Als zweite zeigte Kinga Horvath mit einer zusätzlichen Backroll im Vergleich zu Mari etwas mehr und wurde nur von Maxine Sapulette übertroffen. Diese spulte erneut ihr Hammer-Programm sicher ab, wobei sie vor allem gegen Ende ihrer Runs ordentlich aufdrehte und damit verdient auch den Kopenhagener Tourstop für sich entscheiden konnte, der zugleich das Finale der WWA WCPT für die Pro Women und die Wakeskater war. In ihrem Run zeigte sie mit Switch und normalem Raley, Switch Scarecrow über den Kicker, S-Bend, Switch Roll-to-Revert und Blind Judge, dass sie derzeit schlicht und einfach die größte Variation an Inverts sicher vorweisen kann. Mit ihrem Style auf den Rails und einem abschließenden Switch HS FS 360 über den Kicker war ihr der Sieg an diesem Wochenende dann nicht mehr zu nehmen.
Weiter mit den Wakeskatern. Hier überraschte vor allem Andy Kolb mit seiner Teilnahme, da wir ja vor nicht mal zehn Tagen berichtet hatten, dass er sich beim Wakeboarden verletzt hatte. Schön, dass die Verletzung nicht so schlimm ist wie zuerst angenommen, da das nicht zuletzt dem Contest nur gut tun konnte. Auch hier erreichten drei Deutsche den Einzug ins Finale. In diesem setzte sich dann letztlich Bret Little, der auf den Obstacles ein bisschen mehr als Andy überzeugen konnte, durch. Er zeigte als einziger Wakeskater des Wochenendes hohe Wallrides am A-Frame und gewann die Wertung dann auch durch seinen abschließenden Switch BS 3er über den Kicker, da Andy bei seinem finalen Late-Rotated-Blind-180 am Kicker stürzte. Im Flat nahmen sich die beiden mit 3er Shuvs, Bigspins und Kickflips nichts, wobei Andy hier den sichereren Eindruck machte. Dritter auf dem Podium wurde Kevin Calvez, der vor allem mit extrem hohen und stylishen Ollies auffiel. Kristof Zint wurde vor Jan Grabski und Luis Becqueriaux Vierter. Abschließend nun zu den Pro Men. Einige Namen wurden ja schon genannt und somit ist klar, dass Kopenhagen zugleich das Warmlaufen für das Tourfinale der Männer in der kommenden Woche bei den T-Mobile Extreme Playgrounds in Pinneberg war. Am Samstag wurden in vier Heats mit je 4 Ridern die Plätze für das Finale herausgefahren. Dabei scheiterten mit Sam Collins, Donald Shelbrick und Steffen Vollert schon einige große Namen. Es hatte auch etwas Positives, dass der Ami und der Aussi raus waren, denn so konnten sie unter anderem das Publikum entspannt als Moderatoren erheitern und fachkundig informieren. Steffen stürzte bei einem Front-Mobe, den er im Training ganz sicher steht, aber er konnte ja glücklicherweise zumindest noch im Obstacles-Only-Contest überzeugen! Im Head-To-Head-Finale am Sonntag fanden sich dann acht Fahrer ein, von denen die Hälfte immerhin durch deutsche Jungs gestellt wurde! Bernie Hinterberger musste gegen Tom Fooshee ran, doch leider spielte bei ihm diesmal das Material nicht so ganz mit und er musste bereits beim zweiten Invert auf Grund einer gebrochenen Bindungs-Base ungewollt Wasserkontakt aufnehmen. Zwar durfte er seinen Run mit neuem Material beenden, aber Tom führte seinen Run ohne Patzer durch und zog somit gegen den dreifachen Weltmeister ins Halbfinale ein. Emil Tzolov hätte als Gegner Daniel Fetz zugelost bekommen, da aber der Terminplan kurzfristig geändert wurde, was der Fetzynator nicht mitbekommen hatte, kam dieser zu spät am Cable an und verpasste seinen Lauf. Über das kampflose Ausscheiden aus dem Finale war er verständlicherweise nicht sehr erfreut, zumal er in den Semifinals mit einem Top-Run gezeigt hatte, dass mit ihm hier schwer zu rechnen gewesen wäre. In einem deutsch-deutschen Run schickte Nic Gührs Tom Richter trotz dessen respektabler Gegenwehr nach Hause. Im letzten Aufeinandertreffen des Viertelfinales musste es Rene Konrad mit Mike Ketellapper aufnehmen. Der eigentlich noch bei den Juniors startende Rene schlug sich sehr gut, zog gegenüber dem Holländer aber trotzdem den Kürzeren. Im Halbfinale war Emil gegen Tom dann fast chancenlos, da dem Amerikaner an diesem Wochenende so ziemlich alles gelang. Trotz sehenswertem Auftritt war für Nic Gührs, den letzten verbliebenen Deutschen, im Halbfinale Schluss, da er sich Mike geschlagen geben musste. Auch im Duell um Platz 3 unterlag er Emil dann, obwohl er fast alle Inverts Blind hinstellte und auch einen Double-S-Bend-Blind mit leichtem Wackler stand. Der Bulgare wusste natürlich auch einiges entgegenzusetzen und packte in seinen Run unter anderem Crowmobe, Roll-To-Blind, TS Raley, Blind-Judge und einen fetten Switch HS FS 5er über den Kicker. Die beiden besten Rider des Wochenendes standen sich schließlich im Finale gegenüber und zündeten ein wahres Feuerwerk an Tricks. Blind-Tricks, Mobes und gegrabte Spins in allen Varianten.Das Publikum, das sich leider Großteils erst zum Finale der Open Men eingefunden hatte, würdigte die Leistung der beiden mit reichlich Beifall. Mike hängte noch eine zusätzliche Runde dran und zeigte dem Publikum den heiß ersehnten Suicide-Raley. Dennoch hatte letztlich Tom die Nase vorne und konnte sich so schon vorab die Tourgesamtwertung sichern, da er genug Vorsprung vor dem abschließenden Finale in Pinneberg herausgefahren hat. Bei den Ladies sicherte sich diese Wertung Maxine und bei den Wakeskatern Bret. Mit der Siegerehrung, Riderdinner und anschließender kleiner Party, nachdem die öffentliche Party bereits am Vorabend stattgefunden hatte, endete schließlich ein spannendes Contestwochenende. In seiner Abschlussansprache ließ Peter Bloch noch in seine zukünftigen Pläne einblicken. Hier ist wohl noch einiges zu erwarten, so viel sei verraten. Danielle Crawford und Shawn Perry von der WWA sorgten für einen weitgehend reibungslosen Ablauf des Contests, der ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt hätte, aber schließlich ist der Sport noch sehr neu in Dänemarks Hauptstadt. Wir freuen uns auf das, was in Zukunft noch von hier zu berichten sein wird und bedanken uns für den tollen Contest und die beispielhafte Gastfreundschaft. Weitere Bilder vom Contest-Wochenende findet Ihr in der Galerie. Ergebnisse: Invert-Only-Contest: 1. Ketellapper, Mike (NED) 100.002. Gührs, Dominic (GER) 90.003. Hinterberger, Bernhard (GER) 80.004. Engholm, Troels (DEN) 70.00
Obstacles-Only-Contest: 1. Fooshee, Tom (USA) 73.332. Vollert, Steffen (GER) 70.003. Lerchenfeld, Nico (GER) 56.674. Sands, Peter (DEN) 30.00
Pro Women 1. Sapulette, Maxine (NED) 97.002. Horvath, Kinga (HUN) 84.003. Sandner, Mari (GER) 79.004. Egretia, Kathrin (GER) 71.005. Stenzl, Mona (GER) 62.006. Lundgren, Lina (SWE) 57.00
Pro Wakeskate: 1. Little, Bret (USA) 97.002. Kolb, Andy (GER) 93.003. Calvez, Kevin (FRA) 77.004. Zint, Kristof (GER) 73.005. Grabski, Jan (GER) 60.006. Becqueriaux, Luis (SPA) 50.00
Pro Men Head-To-Head:Viertelfinle: Hinterberger, Bernhard – Fooshee, TomTzolov, Emil – Fetz, DanielRichter, Tom – Gührs, DominicKonrad, Rene – Ketellapper, Mike Halbfinale: Fooshee, Tom – Tzolov, EmilGührs, Dominic – Ketellapper, Mike Ergebnis des Finals: 1. Fooshee, Tom2. Ketellapper, Mike3. Tzolov, Emil4. Gührs, Dominic
Text & Photos: Benjamin Wiedenhofer |