Do it Yourself, Wakeskate im Eigenbau! PDF 
Geschrieben von: Patrick Prill   
Donnerstag, 03. April 2008 um 23:10 Uhr

Immer wieder hört man von Plänen "Im Winter baue ich mir ein Wakeskate"! Jetzt gibts die ultimative Anleitung zum selberbauen! Dafür nochmal einen fetten Dank an Tobias Raess der sich die Mühe machte seine Erfahrungen hier niederzuschreiben.

Nach den immer wiederkehrenden Suchen und Fragen nach dem Internetlink www.mause.org und dem daraus resultierenden Misserfolg, habe ich mich Entschlossen diesen Artikel zu schreiben, da ich wohl der einzige bin der zumindest über einen Ausdruck in Papier von diesem Artikel verfügt.

Ich habe vor zwei Jahren selbst nach dieser Anleitung ein Wakeskate gebaut, welches mir bis heute viel Freude bereitet. In meinem Artikel habe ich den Beschrieb mit meinen Erfahrungen beim Bau ergänzt und gleichzeitig Originalbilder des damaligen Artikels sowie eigene Bilder dazu verwendet.

Ziel des neuen Artikels ist es, eine einfache Grundlage für den Wakeskate Eigenbau zur Verfügung zu stellen.

Und los geht’s…

Das Endprodukt:

  • Länge: 107 cmImage
  • Breite: 37 cm
  • Rocker: Continous 5,5cm
  • Gewicht: 4,2 Kg

 

Material und Werkzeug:

  • 4 Birkensperrholzplatten
  • 3 Moosgummiplatten
  • 1 Büchse Epoxydharz
  • 1 Büchse Bootslack
  • 1 kl Büchse Kontaktkleber
  • 1 kl Messingröhrchen
  • 2 Finnen 1.3 Zoll
  • 4 Finnenschrauben
  • 4 Unterlagsscheiben
  • Spaxschrauben
  • 1 Werkbank oder Tisch
  • 4 Kannthölzer für Rocker und Presse
  • Schraubklemmen
  • 2 Pinsel für Lack, Leim und Kleber
  • 1 Teppichschneidemesser
  • 1 Schraubenzieher
  • 1 Spachtel
  • 1 Stichsäge mit Ersatzblatt
  • 1 Packung Schleifpapier 80, 120, 150, 180er Körnung
  • x Filzstift, Bleistift, Schere, Klebeband

 

Schritt 1

ImageSo sehen die Sperrholzplatten im Originalzustand aus. Birkenholz weist die besten Eigenschaften in Bezug auf Druck, Zug, Biegung, Verdrehung und Gewicht auf. Die Platten sind 4mm dick und jede besteht aus 3 Wasserdicht verleimten Schichten.

Dies ergibt eine Wakeskatedicke von 16mm. Das verleimen der Platten ist ganz easy. Den wasserdichten Leim oder Epoxydharz mit einem Spachtel gut, gleichmässig und deckend verteilen. So werden alle Platten miteinander verleimt.

 

 

ImageWenn ihr Holzleim verwendet sollte dieser Wasserfest sein, dies ist bei Epoxydharz schon gegeben. Epoxydharz kann bei Zimmertemperatur sehr gut verarbeitet werden, die Auftrageschichten müssen jedoch dick genug sein um sicher zu stellen das sich beim verleimen überall Klebestoff befindet, da der Epoxydharz nicht so tief ins Holz eindringt wie Leim.

Um die Biegung für den Continous Rocker zu erhalten, einfach in der gewünschten Höhe an beiden Enden Holz unterlegen. Beim 3-Stage Rocker gilt die gleiche Vorgehensweise.

 

Schritt 2

ImageNun die fertig verleimten Platten zuerst in der Mitte des Skates mit einer Holzlatte und Schraubklemmen auf die Werkbank pressen. Somit ergibt sich der Continous- Rocker.

Um einen 3-Stage Rocker zu erhalten nehmt ihr an Stelle der Holzlatte ein Brett, dieses ergibt euch dann die Base. Anschliessend an Tip, Tail und den Kanten weitere Schraubklemmen befestigen damit alles ganz gut zusammengepresst wird.

 

 

ImageIch habe zusätzlich die Platten im Bereiche ausserhalb des Wakeskate noch mit Holzschrauben miteinander verschraubt um eine noch optimalere Verbindung von Epoxydharz und den Sperrholzplatten zu erhalten.

Das Ganze je nach verwendetem Leim über 12-24 Stunden trocknen und härten lassen. Danach die Schraubklemmen lösen und die verleimten Platten sollten nun in der gegebenen Form bleiben.

 

 

Schritt 3

ImageMacht euch eine Papiervorlage für die Grundform des Skates. Leider hab ich die Vorlage auch von meinem PC verbannt. Nehmt dazu das Skate eines Freundes, beklebt es mit Papier und schneidet es aus.

Schon habt ihr eine Vorlage für euer Skate. Die Vorlage auf das Holz legen und den Umrissen mit einem breiten gut sichtbaren Stift nachfahren. Am besten mit einem ganz dicken Filzstift. Mit der Hand- oder Stichsäge wird nun das Wakeskate ausgesägt. Das Wakeskate fixieren auf einer Unterlage, damit ihr euch ganz auf das sägen konzentrieren könnt.

 

ImageIch habe beim aussägen den Winkel des Sägeblattes noch um 15° verstellt, somit ergibt sich keine 90° Holzkannte rund ums Wakeskate, sondern nur 75°.

Dieses wird beim fahren das kanten positiv unterstützen. Nach dem aussägen, das Wakeskate von Hand oder mit der Maschine sehr gut abschleifen. Anschliessend gründlich vom Schleifstaub befreien.

 

 

Schritt 4

ImageAllenfalls nun die Löcher für die Finnen in das Skate bohren. Ich habe dazu die Finnenschraube genommen und diese in ein passendes Messingröhrchen gesteckt. Das hat mir dann die Bohrergrösse für das Bohrloch ergeben. Nun die Bohrlöcher von der Länge und der Breite her einmessen und mit der Bohrmaschine im 90° Winkel zum Brett bohren.

 

Nun geht es ans lackieren und versiegeln des Skates. Dazu kann man sehr gut Bootslack verwenden. Der Lack verhindert dann auch das eindringen von Wasser in das Wakeskate. Lackieren sollte man bei Zimmertemperatur, da bei kälte der Lack dickflüssig wird und sich schlechter mit dem Holz verbindet.

ImageAuch könnte er beim aushärten „schrumpelig“ werden. Den Lack immer schön gleichmässig und nicht zu dick auftragen. Zuerst auf der Unterseite, dann 6-12 Stunden trocknen lassen. Anschliessend die Oberseite lackieren. Auch diese wieder trocknen lassen. Nach jeder Schicht Lack, muss das ganze Skate mit einem feinen Schleif- oder Schmirgelpapier wieder geschlifen werden, damit die verschiedenen Lackschichten sich gut miteinander verbinden können.

Nach dem schleifen das Skate mit einem feuchten Lappen vom Staub befreien. Nach 4-6 Schichten Lack reicht es dann auch…..

 

Schritt 5

ImageWer sein Wakeskate bemalen oder sogar mit einem Airbrush versehen möchte, sollte dies nicht direkt auf das Holz, oder nach dem lackieren auf den Lack machen, sondern nach der zweiten oder dritten Lackschicht.

So ist das Brush auch richtig versiegelt und hält dann auch. Anbringen eines Antirutschbelages auf dem Wakeskate. Hierzu kann man verschiedene Materialien verwenden. Sehr einfach geht es mit Gripptape, welches auch für Skateboards verwendet wird.

ImageAntirutschbeläge aus dem Bootsbau sind auch eine Möglichkeit. Oder das bestreuen mit Zucker oder Vogelsand beim auftragen der beiden letzten Lackschichten. Ich habe mich für das aufkleben von Moosgummiplatten entschieden, damit ich mit meinen zarten Füsschen auch ohne Schuhe fahren kann ohne mich zu verletzen.

Beim aufkleben mit Leim sollte dies mit Kontaktkleber, welcher wasserfest ist, geschehen. Dieser hat aber den Nachteil, wenn er einmal klebt, ist er fast nicht mehr zu entfernen.

Darum hab ich auch hier zuerst eine Schablone gemacht, dann den Moosgummi anhand der Schablone ausgeschnitten.

Anschliessend die Aussparungen für die Finnenschrauben ausgeschniten. Dann hab ich das Ganze mal auf das Skate gelegt, die Ränder und die Aussparungen für die Finnenschrauben auf dem Skate aufgezeichnet, damit dann nur dort Leim aufgetragen wird wo es auch nötig ist.

Anschliessend Skate und Moosgummiplatten mit Kleber bestrichen, antrocknen lassen, aufgeklebt und fertig.

 

 

Schritt 6

ImageDas anbringen der Finnen ist auch nicht allzu schwierig. Die Löcher sind ja schon gebohrt, jetzt muss vom Messingröhrchen vier mal ein Stück mit der Länge der Brettdicke abgesägt werden.

Die Stücke müssen so lang sein wie das Brett dick, also ca 16mm. Die Röhrchen in die Bohrlöcher einpassen und die Finnen provisorisch montieren. Wenn es passt, alles wieder abmontieren.

 

 

ImageDanach die Messingröhrchen mit Kontaktkleber einpinseln, leicht antrocknen lassen und anschliessend in die Bohrlöcher einkleben. Damit ist auch gewährleistet, dass das Holz wasserdicht bleibt. Dann können die Finnen fix montiert werden.

 

 

 

Und fertig ist das Wakeskate……

Der Arbeitsaufwand war bei mir, und ich bin ein absoluter Laie, so cirka 12-14 Stunden. Der ganze Eigenbau hat 10 Tage gedauert (lackieren, trocknen… Über die Kosten schweigt der Schreiber, da bei solchen Projekten die Herausforderung und der Spass ganz klar im Vordergrund stehen. Ich hoffe hiermit einigen von Euch eine Freude gemacht zu haben und wünsche gutes Gelingen.

 

Text und Bilder: Tobias Raess

 

 
 
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