Der Judge und wie er eingesetzt wird PDF 
Geschrieben von: Patrick Prill   
Dienstag, 23. September 2008 um 20:59 Uhr

Die Garde der Schiedsrichter im Wakeboarden ist manchmal unbeliebt, oft respektiert und  vor allem unabkömmlich. Sind sie doch diejenigen, die auf einem Wettkampf darüber entscheiden, wer welche Medaille bekommt oder wer welches Preisgeld absahnen darf.

Sie müssen des öfteren unbeliebte Entscheidungen treffen und für diese eintreten. Sofern Entscheidungen auf dem Regelwerk beruhen, sind sie schnell aus dem Schneider. Bewegen Sie sich in dem vom Regelwerk extra freigehaltenen Bereich, welcher vom Chief-Judge bestimmt und verkündet wird, endet dies oft in endlosen Diskussionen während und am Ende des Contests. Schlussendlich ist der Einsatz nicht einfach nur Spaß, sondern meist harte Arbeit.

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Ein Wettkampf ist dann für viele Schiedsrichter gut, wenn Sie anspruchsvolle sportliche Leistungen bewundern und scoren dürfen. Denn ein Schiedsrichter unterscheidet sich von einem Zuschauer in erster Linie durch sein Fachwissen und der Kompetenz bzw. der Verantwortung dieses Wissen in Form einer Zahl, dem Score aus dem sich die Platzierung ergibt, dem entsprechenden Rider zuzuordnen. Wie der Zuschauer möchte er grundsätzlich aber unterhalten werden. Im Gegensatz zum Zuschauer muss er aber immer Neutralität bewahren.

Woher kommen nun die Schiedsrichter und wer koordiniert die Einsätze? Schiedsrichter werden grundsätzlich in Seminaren ausgebildet und erwerben dort eine entsprechende Lizenz, welche in verschiedene Kategorien unterteilt ist. Diese hängt vom Seminar und vom erzielten Ergebnis in der Prüfung ab. Die Einsatzplanung übernehmen verbandsunabhängig engagierte Anhänger des Sports bzw. Menschen, die diesem Sport nahe stehen. Diese Arbeit ist in der Regel unentgeldlich und wird von denjenigen ehrenamtlich erledigt. Dies ist aller Ehren wert.

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Als Vertreter bzw. Koordinator müssen Sie, den Schiedsrichtern voran, vor allem Neutralität  bewahren und verkörpern. So sollte bei einer Weltmeisterschaft ein ausgeglichenes Schiedsrichter Team aus den drei Regionen PanAm, AA (Australien, Asien) und EAME (Europa, Afrika, Mittlerer Osten) nominiert und zusammengestellt werden. Bei einer Europameisterschaft dementsprechend ein europäisches Team und bei einer DM natürlich ein gut gemixtes Team aus Nord, Süd, Ost und West.

Viele werden nun fragen, ob dies denn überhaupt möglich ist. Ganz klar, NEIN! So wie z.B. die Fahrerdichte in Deutschland viel höher ist als in anderen Ländern, ist auch die Schiedsrichterdichte wesentlich höher. Steht aus einer Region oder einem Land kein Judge zur Verfügung, wird entsprechend aus schon gewählten Regionen und Ländern nachnominiert bzw. das Team vervollständigt. Somit ist der deutsche Anteil meist höher. Es stellt auch kein großes Problem da, es gibt genügen gut ausgebildete Schiedsrichter quer über Deutschland verteilt.

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Somit ist bei einer Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft zwar der deutsche Judge-Anteil in der Regel höher, aber natürlich sorgfältig, ortsunabhängig und nach Erfahrung ausgewählt. Bei einer DM werden die Schiedsrichter von verschiedenen Spots bzw. Regionen gewählt, um die größtmögliche Ausgeglichenheit zu bewahren. Dies hat sich in der Vergangenheit sehr bewährt und stellt sicher, dass die verschiedenen Einflüsse der Wakeboarder auf den Sport sich auch bei den Schiedsrichtern widerspiegelt.

 

 

Text: Ralf Hala

 

 

 
 
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