Deutsche Meisterschaft Wakeskate 2013: Nachbericht & Results PDF 
Geschrieben von: Benjamin Wiedenhofer   
Mittwoch, 31. Juli 2013 um 11:00 Uhr

"Go East" war das Motto und mehr als 40 Teilnehmer folgten dem Ruf zur Wakeskate DM an den WakePark Petersdorf bei Bad Saarow, dem am östlichsten gelegenen Cable Deutschlands. Das dortige Team dankte das in Zusammenarbeit mit dem 1. Wakeboard Verein Berlin mit einem perfekt organisierten Wochenende, während die Sahara Hitze für hochsommerliches Flair sorgte. Neben den Titeln ging es am Sonntag, durch die finanzielle Unterstützung der Sponsoren SHAPE Obstacles und Funsport.de zudem um einen der fettesten Cashpreise die es bis dato auf einem nationalen Wakeskate Event abzuräumen galt.


Deutschland ist nicht nur ein Wakeboard-Land, auch die Wakeskate-Szene ist hier deutlich ausgeprägter als in den meisten Ländern der Welt. Das zeigt sich schon anhand der blanken Teilnehmerzahl bei der Deutschen Meisterschaft vergangenes Wochenende. Andere Nationen würden sich über solche Teilnehmerzahlen für eine gemischte Wakeboard & Wakeskate Landesmeisterschaft freuen - der WakePark Petersdorf hieß nun mehr als 40 Teilnehmer willkommen und ihnen folgten noch viele bekannte Gesichter der Szene, einfach nur um ein Wochenende unter Wakeskatern zu verbringen.

Einige waren bereits unter der Woche angereist um in dem mit reichlich richtig guten Obstacles ausgestatteten Park zu trainieren, noch bevor das offizielle Training am Freitag Abend über die Bühne ging. Kai Kissmann, Chief-Judge des Wochenendes, hatte insgesamt sechs Kategorien mit seinem Team zu bewerten und so stand ein ereignisreiches Wochenende bevor. Der See erwartete nicht nur die Wakeskate DM mit den meisten Teilnehmern, auch das Starterfeld war wohl stärker denn je aufgestellt.

Ridersmeeting | Wakeskater unter sich

Am Samstag morgen ging es nach einem letzten Training und dem anschließenden Ridersmeeting dann auch direkt mit der Quali los. Während bei den Boys, den Open Ladies und den Master Men nur die Startreihenfolge für das Finale ausgefahren wurde, begannen die Junior Men direkt knallhart auszusieben. Die Favoriten beider Heats konnten sich durchsetzen und nach dem LCQ waren insgesamt 6 Jungs im Finale am Start. Die Quali der Open Men sollte dann noch härter werden. Insgesamt gab es drei Heats, aus denen nur die jeweils beiden besten direkt ins Finale kamen. Tim Schwiertz, Stefan Rost, Tarik Ghoniem, Dominik Preisner, Moritz Thiele und Jan Kissmann zogen, wenn auch teilweise sehr knapp direkt ins Finale ein. Doch damit waren immer noch einige große Namen der Wakeskate Szene dazu verdammt die letzte Chance im LCQ zu nutzen. Hier waren es Lukas Süß und Jan Grabski die sich die beiden verbliebenen Plätze sicherten. Knapp geschlagen mussten sich unter anderem Andy Gnidowski und Frederik Küpper geben. Bei den Master Men musste ebenfalls ausgesiebt werden, jedoch konnten auch hier die Favoriten ihrer Rolle schon mal gerecht werden und sich den Finalplatz sichern.

Lukas Süß konnte sich über das LCQ ins Finale flippen

Während es im Anschluss direkt mit der Final-Action der Boys auf dem Wasser weiterging, konnten sich die Zuschauer nochmal einen Relentless Energy Drink zur Abkühlung bei über 35° Celsius auf dem Thermometer holen, oder aber am Stand von Funsport.de die neusten Produkte begutachten und auch das ein oder andere Schnäppchen mit nach Hause nehmen. Die Boys wurden von einem jungen Mann aus Berlin dominiert: Marc Kupke zeigte die meiste Variation in seinem Run und landete vor Lukas Haagen und Felix Mende ganz oben auf dem Podium. Der jüngste Teilnehmer des Wettkampfs, Ben Radermacher, der eigentlich noch bei den Mini Boys starten dürfte, musste sich somit dieses Mal leider mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben.

Marc Kupke schob sich bei den Boys ganz oben aufs Podium

Nun waren die Junior Men an der Reihe und hier gab es direkt das erste große Trickfeuerwerk der Finalrunde. Schon in der Quali kristallisierte sich ein heißes Rennen ums Podium heraus. Hanno Bimberg hatte im Finale knapp das Nachsehen und landete auf Platz 4. Auf Rang 3 und nur um 0.67 Punkte von Lukas Winkelmann geschlagen ging es für Marc Greitzke, der unter anderem einen lupenreinen BS Biggerspin auspackte. Lukas garnierte seinen Run unter anderem mit einem Kickflip und dennoch fehlten ihm am Ende knappe zwei Punkte auf den Sieger Marcel Tilwitz, der am WakePark Petersdorf mittlerweile seinen zweiten Homespot gefunden hat. Marcel haute schon im ersten Run unter anderem einen 360-Flip, Bigspin über den Kicker und einen BS Bigspin über die Wall raus und da weder Marc noch Lukas mit ihrem zweiten Run die Punktzahl des jungen Berliners übertrumpfen konnten, nahm er verdient die Goldmedaille für den Sieg in seiner Kategorie in Empfang.

Tili machte von Beginn an deutlich, dass er sich am WakePark Petersdorf den Junior Men Titel holen will

Als nächstes waren die Open Ladies am Start. Wakeskaten ist bei den Damen leider immer noch nicht in dem Maße etabliert wie es für Wakeboarden der Fall ist und so fanden sich insgesamt nur vier Mädels ein, die an diesem Wochenende den DM Titel unter sich ausmachten. Letztlich behielt Johanna Süß mit den sichersten Railskillz und dem einzigen Shuvit der Konkurrenz die Nase vorne und konnte sich so vor Ina Jülich, Britta Mende und Anett Rudolph platzieren.

Johanna Süß ist die neue Deutsche Meisterin bei den Open Ladies

Der größte Showdown des Tages wartete zweifelsohne in der Open Men Kategorie. Noch nie waren so viele bekannte Namen bei einer DM am Start und so war es schwierig einen absoluten Favoriten auszumachen. Stefan "Stefge" Rost, erwischte eine richtig gute Quali, hatte dann im Finale jedoch wieder das Contest-Pech etwas an den Füßen kleben, weswegen er sich hier mit Platz 8 zufrieden geben musste. Auch der Ex-Europameister Lukas Süß hatte nicht seinen besten Tag und platzierte sich hinter seinem Buddy Tim "Jimbo" Schwiertz auf Platz 7. Vor Tim, der folglich auf dem 6. Platz landete, konnte sich Tarik Ghoniem, von dem man lange nichts gehört hatte und der dennoch stark wie eh und je unterwegs war, auf den 5. Platz schieben.

Nach längerer Abstinenz von Contests konnte Tarik unter anderem mit diesem Benihana beweisen, dass er noch immer zu den Top-Wakeskatern in Deutschland gehört

Nach dem ersten Run war Tarik sogar noch auf Platz 3 und nur knapp hinter Dominik Preisner, der sich jedoch wie Tarik im zweiten Run nicht verbessern konnte und so noch auf den 4. Platz durchgereicht wurde. Denn Dominiks Homie aus Schwandorf und seit Jahren sicherlich einer der besten Wakeskater des Landes, Jan Grabski, baute in seinen zweiten Run unter anderem einen cleanen Varial-Flip ein und schob sich so auf Platz 3. Nach dem ersten Run noch auf Platz 4 packte der Vorjahressieger Jan Kissmann nun alles in den letzten Lauf. Jede Menge Style auf den Rails, unter anderem gefolgt von einem Gazelle und Kickflip im Flat brachten ihm 71.67 Punkte und damit vor dem abschließenden Run von Moritz Thiele auch den ersten Platz. Doch Mumpitz wollte bei seinem ersten Start bei den Open Men und dem gleichzeitigen Heimspiel nur eines, den Titel! Gazelle über die Wall, BS Biggerspin und SW FS Biggerspin gefolgt von einigen weiteren Tricks waren ein probates Mittel und so konnte sich der Berliner letztlich dann doch souverän ganz oben auf dem Podium platzieren.

Mit krassen Runs überzeugte Mumpitz Zuschauer und Judges | der Titel der Open Men ging somit verdient an ihn

Das eine Rennen war entschieden doch noch zwei weitere Kategorien suchten ihre Deutschen Meister. Nach wie vor waren die Ränge auf dem Zuschauersteg ebenso gut gefüllt wie die extra für den Event installierte Badeplattform hinter dem vielleicht markantesten Heblerhäuschen Deutschlands. Die Judges mussten nochmals ihr ganzes Fingerspitzengefühl einsetzen und schafften das gewohnt souverän. Basti Lampson war angetreten um seinen Titel bei den Masters zu verteidigen und es sollte ihm gelingen. Nachdem er seinen ersten Run in den Sand, oder besser das Wasser, gesetzt hatte und sich nur auf Platz 5 platzieren konnte, hatte es den Anschein, dass sein kleiner Bruder Hendrik dieses Mal den Titel mit nach Giessen nehmen könnte. Doch im zweiten Run bewies Basti Nerven und profitierte auch von der erstmal zum Einsatz gekommenen PickUp Regel, die einen Wasserstart pro Run zuließ, wenn man bei einem Trick gestürzt war. Selbiges war dem Titelverteidiger passiert und dennoch reichte ihm dann unter anderem sein Biggerspin im Flat um sich ganz oben auf dem Podium zu platzieren. Auf den Rang 2 kam Hendrik Lampson und den 3. Platz sicherte sich Jakob Bamberg bei seiner ersten Contestteilnahme überhaupt.

Basti Lampson konnte seinen Titel bei den Master Men aus dem Vorjahr verteidigen

Zum Abschluss des Tages battelten sich noch die Veterans. Hier war zwar schon vor dem Start klar, dass alle mit Medaillen nach Hause gehen, aber wer sich welches Edelmetall sichern würde galt es noch herauszufinden. Letztlich war es Arnim Lange der unter anderem als einziger der drei - Verzeihung Jungs - älteren Herren den Kicker fuhr und auch sonst die größte Variation zeigte und damit den Titel mitnahm. Auf Platz 2 konnte sich Mitorganisator Jochen Thiele einreihen, der sich somit sowohl bei der Wakeskate als auch der Wakeboard DM einen Platz auf dem Podium gesichert hatte. Glückwunsch! Rang 3 ging an André Stabenow. Im Anschluss an den Event nahm Moderator Jens "Bachi" Bach, der den ganzen Tag für perfekte Unterhaltung gesorgt hatte, die Siegerehrung vor und wurde dabei von der Bad Saarower Bürgermeisterin Susann Rolle unterstützt. Zusammen gratulierten sie den Gewinnern und ebenso den Veranstaltern zu einem tollen Event.

Arnim Lange holte sich bei den Veterans den Titel

Hier die Final-Results im Überblick:

Boys

Platz Name Punkte
1 Marc Kupke 36.67
2 Lukas Haagen 31.00
3 Felix Mende 28.67
4 Ben Radermacher 17.33

Junior Men

Platz Name Punkte
1 Marcel Tilwitz 68.33
2 Lukas Winkelmann 66.67
3 Marc Greitzke 66.00
4 Hanno Bimberg 64.33
5 Felix Andrade 41.67
6 Dennis Frosch 32.00

 

Open Ladies

Platz Name Punkte
1 Johanna Süß 40.00
2 Ina Jülich 28.00
3 Britta Mende 15.00
4 Anett Rudolph 12.67

 

Open Men

Platz Name Punkte
1 Moritz Thiele 75.33
2 Jan Kissmann 71.67
3 Jan Grabski 67.67
4 Dominik Preisner 66.33
5 Tarik Ghoniem 61.00
6 Tim Schwiertz 57.00
7 Lukas Süß 41.67
8 Stefan Rost 31.67

 

Master Men

Platz Name Punkte
1 Sebastian Lampson 73.33
2 Hendrik Lampson 68.00
3 Jakob Bamberg 62.33
4 Marcus Szembo 61.00
5 Hendryk Schneider 40.00
6 Björn Borgwardt 10.00

 

Veterans Men

Platz Name Punkte
1 Arnim Lange 80.33
2 Jochen Thiele 63.33
3 André Stabenow 52.00

Nachdem am Abend die Meistertitel bei einer chilligen Party am See und mit dem ein oder anderen Kaltgetränk gefeiert wurden, stand am Sonntag noch die Obstacle Only Jam auf dem Programm, in der es darum ging unter den Top 6 insgesamt 3000 Euro Preisgeld zu verteilen. Dieses wurde von SHAPE Obstacles und Funsport.de gesponsert. Nachdem in der Quali rund 20 Jungs angetreten waren, um sich am Rooftop-Rail, der SHAPE Funbox und dem Kicker zu messen, wurde in einer Quali Jam bei der jeder drei Versuche pro Obstacle hatte auf insgesamt sechs Finalisten reduziert. Im Finale landeten Tarik Ghoniem, Justus Breitmeier, Jan Grabski, Jan Kissmann, Moritz Thiele und Marcel Tilwitz.

Jan Kissmann war einer der Jungs im Finale der Obstacle Only Jam - hier rockt er gerade die SHAPE Funbox

Marcel hatte zum Schluss das größte Grinsen im Gesicht, schließlich konnte er den Löwenanteil von 1000 Euro mit nach Hause nehmen. Immer noch ein fetten Gewinn konnte Moritz auf Platz 2 mit 800 Euro einstecken. Jan Kissmann, der für den 3. Platz auch noch 600 Euro bekam musste in einem letzten Stechen diesen Platz gegen Jan Grabski behaupten und konnte dabei die Oberhand behalten.

Marcel Tilwitz war auch in der Obstacle Jam nicht zu schlagen | und das sogar ohne den Tilitwister auszupacken

Es folgten die anderen drei Jungs, die auch noch ordentlich Spritgeld kassieren konnten und so sicherlich zufrieden mit dem Verlauf des Wochenendes waren. Wann war es schon mal möglich bei einem nationalen Wakeskate-Event so viel Cash abzuräumen?! Danke an die Sponsoren! Hier gibt es einen Clip der Jam --> LINK!

Das Podium der Obstacle Only Jam

Somit endete ein perfektes Wochenende, das obendrein das wärmste des bisherigen Sommers war, erfolgreich. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der WakePark Petersdorf und somit die Crew von Betreiber Nils-Uwe Schröder zusammen mit den Jungs vom 1. Wakeboard Verein Berlin - dabei insbesondere Jochen Thiele und Norman Frank - einen fetten Event auf die Beine gestellt hatten. Für das Wohl der Gäste war bestens gesorgt und es wurde genau die DM die sich viele so sehr gewünscht hatten: von Ridern für Rider! Danke daher nochmals an die Organisatoren, aber auch die Sponsoren SHAPE Obstacles und Funsport.de, sowie an Relentless Energy Drink, die die Fahrer und Crew über das ganze Wochenende mit Energie versorgten. Bleibt zu hoffen, dass es nicht der letzte Event in Petersdorf war, denn sicherlich würden alle wieder gerne dem Ruf "Go East" folgen!

Alle Infos rund um die Anlage bekommt ihr auf der WakePark Petersdorf Facebook Seite!

Die kompletten Ergebnisse gibt es auf: www.cablewakeboard.net

 


Text & Bilder: B. Wiedenhofer
 
 
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