Die mittlerweile 9. Deutsche Meisterschaft Wakeskate am Lift fand vergangenes Wochenende am TURNCABLE in Thannhausen statt. Der beliebte Hot-Spot zwischen München und Stuttgart zeigte so ein weiteres mal seine Klasse und richtete erstmals einen Verbandswettkampf des DWWV aus. Einziger Wermutstropfen war die etwas geringe Beteiligung, was aber der Action an Lift 02, dem Regular-Cable von Sesitec mit seinen acht Obstacles, keinen Abbruch tat.
Insgesamt galt es Titel in vier Klassen zu vergeben: Boys, Master Men, Junior Men und in der Königsklasse der Open Men. Wieder mal versammelte sich die Deutsche Wakeskate Contest-Szene schon an den Tagen vor dem eigentlichen Wettkampf am Spot. Die Thannhausner Locals hatten dafür extra eine Neuauflage des TurnLoose Wakeskate Camps ins Leben gerufen und so konnte man sich bestens vorbereiten. Für all diejenigen, die es sich zeitlich nicht einrichten konnten, stand immerhin noch der Freitag und Samstag Morgen zum Training bereit.
Ab dem späten Vormittag schickte Chiefjudge Philip Thiele, der einen Top-Job erledigte, die erste Gruppe der Boys zur Qualifikation auf's Wasser. Jedoch wurde hier ebenso wie bei den Junior Men lediglich die Startreihenfolge des Finals bestimmt. Bei den Masters, die mehr Teilnehmer im Startfeld hatten als jemals zuvor bei einer DM, wurde dann erstmals aussortiert. In Heat A konnte sich David Schmidt und Björn Borgwardt durchsetzen. Zu ihnen gesellten sich Hendrik Lampson und Johannes Ermann, sowie über den Umweg des LCQ noch Bastian Behnke und Arnim Lange. Aber auch bei den Open Men wurde in der Quali schon mal vorsortiert. Für Marcel Tilwitz, Marius Klauenberg, Moritz Thiele und Daniel Erdle ging es direkt ins Finale. Im LCQ konnten sich mit Thomas Reithmeier und Dennis Frosch noch zwei Locals ihren Platz im Finale sichern.
Dennis Frosch konnte sich vor heimischen Publikum über das LCQ einen Platz im Finale sichern
Im Anschluss stand die Mittagspause auf dem Programm, bei der die Hausherren vom TURNCABLE mit ihrer gewohnt vorzüglichen Küche für die nötige Stärkung der Rider sorgte und der ein oder andere Relentless Energy Drink zusätzliche Energie für das große Finale lieferte. Das Wetter war den ganzen Tag über zwar bewölkt, aber dennoch angenehm, so dass sich zum Höhepunkt des Tages auch einige Zuschauer am See einfanden. Und sie sollten mit ordentlich Action belohnt werden.
Den Anfang machten wieder die Boys, wo sich Fabian Blum vom Twistesee, die mit dem wohl größten Team des Wochenendes angereist waren, den Titel sicherte. Fabian, der zwar der jüngste Starter des Feldes war, hatte unter anderem Shuvs und sogar einen 3-Shuv im Gepäck, was ihn verdient vor Gideon Schmid und Jan Lindemann platzierte.
Als nächstes gingen nun die Junior Men an den Start. Marc Greizke verpasste das Podium, wo sich Felix Andrade knapp auf Platz 3 hinter Hanno Bimberg geschlagen geben musste. Der Gewinner dieser Kategorie, Lukas Winkelmann, wurde jedoch seiner Favoritenrolle gerecht. Er knallte unter anderem einen Shuvit über die Skatebox, packte den BS Bigspin in den Run und hatte als einziger Teilnehmer bei den Juniors auch einen Flip-Trick, den Kickflip, im Finale stehen können. So konnte er sich verdient den Titel sichern und war mega happy: "Das ist mein erster Sieg bei einem Contest seit gut und gern zwei Jahren. Ich bin mega happy, dass es so gut gelaufen ist!", sagte der Hamburger im Anschluss.
Lukas Winkelmann holte sich den Titel bei den Junior Men
Nun waren die Master Men an der Reihe, die wie schon eingangs erwähnt ein für diese Klasse ungewöhnlich großes Starterfeld hatten. Leider konnte Titelverteidiger Basti Lampson nicht vor Ort sein, aber er wurde durch seinen Bruder Hendrik würdig vertreten. Der holte sich die Krone mit Tricks wie SW FS Shuv an der Skatebox, sowie einer Kombination aus Bigspin und SW Bigspin im Flat, noch vor Johannes Ermann und Björn Borgwardt. Somit bleibt der Masters Titel auch weiter im Hause Lampson in Giessen!
Hendrik Lampson sorgte dafür, dass die Masters Krone in der Familie bleibt
Der große Showdown fand dann bei den Open Men statt. Immerhin drei Locals waren im Finale vertreten, was zeigt, dass auch die heimische Wakeskate-Szene in Thannhausen ordentlich Gas gibt. Hier mussten sich die Jungs nun jedoch der Erfahrung der Konkurrenz geschlagen geben. Thomas Reithmeier zeigte unter anderem mit einem massiven 3-Shuv am Rooftop, landete aber dennoch einen Punkt hinter seinem Buddy Dennis Frosch. Die TURNCABLE interne Wertung ging jedoch an Daniel Erdle, der wiederum nur einen Punkt vor Dennis war und somit auf Platz 4 den Contest beendete. Trotzdem feierten die Jungs ihre Leistung bei der Siegerehrung ordentlich!
Tom Reithmeier mit seinem 3-Shuv am Rooftop
Den Sieg unter sich, machten jedoch drei andere Jungs aus. Marius Klauenberg erwischte kein ganz perfektes Finale und reihte sich so unter anderem mit Boardslide Shuv-Out am Rail, BS Bigspin und Kickflip auf Platz 3 ein. Dennoch ein fetter Erfolg! Im Rennen um den Open Men Titel sollte es besonders spannend werden. Die beiden besten Kumpels, Moritz Thiele und Marcel Tilwitz, lieferten sich hier das Battle. Nachdem Tilli im ersten Run vorgelegt hatte und unter anderem den Kickflip und einen super cleanen 360-Flip hinstellte, lag er deutlich vor Mo, der in seinem ersten Run nicht ganz so sauber durchgekommen war. In seinen zweiten packte er nun aber alles, zeigte er einen SW Bigspin am Kicker, maximale Kontrolle auf den Features und haute im Flat SW FS Biggerspin und BS Biggerspin raus und stand so vor Tillis letztem Run mit hauchdünnem Vorsprung von 0,50 Punkten auf Platz 1. Nun musste Marcel also riskieren. Sein Traum vom Titel zerplatzte wohl schon am ersten Obstalce, wo er alles auf eine Karte setzte und den Tillitwister raushauen wollte, was ihm leider nicht ganz glückte. Somit war die Sache geritzt und Moritz Thiele wie im Vorjahr Deutscher Meister bei den Open Men. "Tilli und ich hatten uns letzte Woche bei der EM schon ein verdammt intensives und enges Battle geliefert. Aber hier war es noch knapper! Geiler Wettkampf, geiles Wochenende und super gute Leute! Danke!", so der Relentless Energy Teamrider im Anschluss.
Moritz Thiele konnte seinen Titel bei den Open Men aus dem Vorjahr verteidigen
Final-Results im Überblick
BOYS
Platz |
Name |
Punkte |
1 |
Fabian Blum |
50.00 |
2 |
Gideon Schmid |
41.00 |
3 |
Jan Lindemann |
30.00 |
JUNIOR MEN
Platz |
Name |
Punkte |
1 |
Lukas Winkelmann |
59.33 |
2 |
Hanno Bimberg |
47.33 |
3 |
Felix Andrade |
45.00 |
4 |
Marc Greitzke |
35.00 |
MASTER MEN
Platz |
Name |
Punkte |
1 |
Hendrik Lampson |
57.33 |
2 |
Johannes Erkmann |
51.67 |
3 |
Björn Borgwardt |
35.33 |
4 |
David Schmidt |
35.33 |
5 |
Arnim Lange |
22.33 |
6 |
Bastian Behnke |
13.67 |
OPEN MEN
Platz |
Name |
Punkte |
1 |
Moritz Thiele |
73.83 |
2 |
Marcel Tilwitz |
73.33 |
3 |
Marius Klauenberg |
52.67 |
4 |
Daniel Erdle |
47.67 |
5 |
Dennis Frosch |
46.67 |
6 |
Thomas Reithmeier |
45.67 |
Im Anschluss an den Contest feierte die versammelte Meute erst in gewohnt ausgelassener Wakeskate-Manier bei der Siegerehrung - der ein oder andere musste (fast) blank ziehen (siehe auch Siegerfoto) - um von dort aus direkt an die Bar und auf den Dancefloor zu wandern. Die Turntables drehen sich am TURNCABLE bekanntlich oft und lange und so war es schon hell, als die letzten Feierwütigen in ihre Betten fielen.
Am Sonntag stand aber noch eine weitere Entscheidung auf dem Programm. Für den Best-Trick-Contest hatte Relentless Energy und die Sparkasse einiges an Kohle springen lassen und auch feine Sachpreise vom Local-Shop S-Port Five und dem TURNCABLE waren im Preispott. Es galt den Kicker und die Rail-Section zu meistern. Den größten Teil des Cashs mit immerhin 600 Euro und einer GoPro, holte sich hier Marcel Tilwitz, dieses Mal vor Moritz Thiele mit 300 Euro und GoPrp. Auf den 3. Platz kam der Deutsche Meister der Junior Men, Lukas Winkelmann und auch er nahm immerhin fette 600 Euro mit nach Hause.
Tilli gewann den Best-Trick-Contest und konnte sich über 600 Euro Cash und eine GoPro freuen
So wurde ein Wochenende, das komplett im Zeichen des Wakeskating stand, am TURNCABLE erfolgreich abgeschlossen. Der DWWV hat die 9. Deutschen Wakeskate Meister nun bei sich in der Historie stehen und Thannhausen erstmals einen Verbandswettkampf erfolgreich veranstaltet. Hoffen wir, dass sich die Macher vor Ort auch in Zukunft so um die Szene bemühen. Danke an dieser Stelle für das Engagement an Christoph und Chris stellvertretend für die komplette Crew vor Ort, aber auch an alle Sponsoren, allen voran Relentless Energy, Sesitec, der Sparkasse und S-Port Five, die das hier möglich gemacht haben. Und natürlich Glückwunsch an alle neuen und alten-neuen Deutschen Meister!
Die kompletten Ergebnisse findet ihr unter: www.cablewakeboard.net
Text: BW Bilder: Andreas Mohaupt - www.andreasmohaupt.com
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