Ein Event wie die THE BRICKS OPEN braucht keine Superlative, denn hier geht es nicht um höher, schneller, weiter...sondern darum den Sport auf eine ganz eigene Art zu pushen! Lustigerweise sind es vornehmlich die Local-Wakeskater bei the Bricks, die sich Gedanken gemacht haben, wie ein geiler Event aussehen sollte und das schon bei der Premiere 2014 ziemlich perfekt hinbekommen haben. So war es nicht verwunderlich, dass zur Neuauflage am 15. August 2015 Rider aus ganz Deutschland angereist waren und das obwohl es keine Punkte, Titel oder extrem viel Preisgeld gab.
Und weil TBO sich einen Namen als interessanter und innovativer Contest gemacht hat, gibt es hier eine Kategorie, in der vom Grom bis zum Pro, egal ob Männlein oder Weiblein, alle gegeneinander antreten. Und da fanden sich einige ein, so dass die Plätze, auf die man sich bewerben musste, schnell vergeben waren. Die Qualifikation in der das Starterfeld von 40 auf 20 Fahrer reduziert wurde, fand bereits am Samstag Vormittag noch vor dem offiziellen Beginn für die Öffentlichkeit statt.
Freilich ließen es sich hier schon einige Zuschauer nicht nehmen vorbei zu schauen und so wurden sie Zeuge wie unter anderem bekannte Railrider wie Jascha Wronka oder Max Reigbert, aber auch mit Titeln dekorierte Young Guns wie Liam Rundholz oder die einzige Dame im Feld, Cosima Giemza, den Sprung in die nächste Runde verpassten - wohl auch, weil das Los hier einige richtig harte Heats zusammenwürfelte. Steffen Vollert und Manu Rupp konnten verletzungsbedingt leider erst garnicht antreten, verfolgten das Geschehen jedoch gespannt vom Ufer an Bahn 1. Und man merkte, wie es sie juckte das kreative Setup auch zu shredden.
Kreatives Setup - dann bedankt sich Miles Töller auch mit ebensolchen Tricks wie dem Hand Drag am Incline
Denn genau dafür stehen die THE BRICKS OPEN auch. Der Run begann mit einem querliegenden langen Barrel, gefolgt von dem Flat-Rail mit Dragontail links und dem Incline mit Pipe-Extension rechts. Als nächstes galt es einen erstmals in dieser Form von UNIT Parktech im See platzierten Zaun zu überspringen, ehe die Kombi aus Bank und Techseries wartete. Die Elbow-Pipe in der Kurve erwies sich für den ein oder anderen als ziemlich sketchy und nur wenige schafften es, diese komplett durchzufahren und dabei auch noch ordentlich Style an den Tag zu legen. Danach hatten die Fahrer wieder die Wahl zwischen der Kicker-A-Frame Kombination auf links, oder dem Stepdown-Rail auf rechts. Die Flat-Zone durfte natürlich ebenso wie der Kicker zum Abschluss des Runs nicht fehlen! Eine knackige Runde von nichtmal einer Minute, bei der weder den Zuschauern und schon gar nicht den Ridern langweilig wurde.
In der Hauptrunde wurde dann auf Head-to-Head Modus geswitcht und so stand fest, dass nun einige weitere bekannte Jungs Federn lassen würden. Jeder Run wurde für sich gewertet und wer als erstes zwei Kreuze auf der Anzeige zu verbuchen hatte, war eine Runde weiter. Hier erwischte es Antoni van der Wekken (NED), dem Max Balser keine Chance ließ ebenso wie Nico Kauzner, der sich gegen seinen Waternauts Buddy Alex Aulbach nicht durchsetzen konnte. Miles Töller sorgte dafür, dass Philipp Turba früher als ihm lieb war aus dem Contest ausschied und etwas überraschend konnte sich Maurice Prior gegen Andre Botta durchsetzen. Der jüngste Teilnehmer von TBO15, Leon Illenseer hingegen schaffte es weiter ins Semifinal. Respekt dafür!
Andre Botte serviert den Zuschauern stylische Action - denn darauf achten die TBO-Judges mehr als auf Spins wo man mit dem zählen nicht mehr hinterher kommt! Für das Semi hat es dennoch nicht gereicht.
Nach einer kurzen Pause in der sich die Zuschauer schnell noch mit einer leckeren Waffel am Stiel, für die the Bricks auch berühmt ist, oder einem Cocktail bzw. Red Bull erfrischen konnten, ging es auch schon weiter. Dominik Gührs schickte Marco Gradl ungefährdet nach Hause und sein Münchner Kollege Bene Tremmel tat es ihm gegen den Local Marco de Ceglia gleich. Enger ging es dann im Duell von Niko Kasper und Max Balser zu. Max stürzte im alles entscheidenden dritten Run und so war Niko unter dem Applaus seines Heimpublikums für das ÜBERFINAL gesetzt. Ihm folgte noch Alex Aulbach, der sich knapp gegen Miles Töller durchsetzte und Maurice Prior, der den Siegeszug des Groms, Leon Illenseer, beendete.
Live-Results analog - bei TBO hat einfach alles Style!
Als Clint Liddy und Sven Krafft am Mic dann die Zuschauer auf das große Finale einstimmten, herrschte Spannung pur am See in Duisburg-Wedau. Ein paar bedrohliche Wolken sorgten für die passende Stimmung, aber es sollte bis zum Schluss trocken bleiben. Im Finale hatte jeder zwei Runs. Maurice hatte sein Pulver offensichtlich schon verschossen und musste sich hier mit Platz 5 begnügen. Dominik Gührs, der Superstar und Sunnyboy legte zwar einen soliden ersten Lauf hin, stürzte im zweiten aber für ihn selbst überraschend beim KGB und so war der Kampf um das Podium gelaufen. Dort fand sich Niko Kasper unter dem frenetischen Applaus seiner Fans ein, nachdem er unter anderem einen S-Mobe und einen massiven BS 180 Doublegrab gezeigt hatte, was ihm Platz 3 einbrachte.
Alex Aulbach on fire!
Doch an wen würde der Sieg und damit der heiß begehrte ÜBERRING gehen? Im Lauf hatte Bene unter anderem mit seinem Ollie auf die Extension des Incline und anschließendem FS 270 Out sowie dem BS 360 Transfer Pretzel Out am Kinked Pipe überzeugt, während Alex einen Cab on 5-0 Nollie Nosepress FS 360 an der Techseries, einen SW Boardslide BS 360 Transfer Prezel 270 out am Stepdown und einen SW Melon 5 am Kicker raushaute. So war die Spannung bei der Siegerehrung direkt im Anschluss an das Finale extrem und entlud sich in einer Champagnerdusche für den jungen Mann vom WakeLake, Alex Aulbach, der den Sieg einfuhr. Er bekam wie die beiden weiteren Jungs auf dem Podium 500 Euro Taschengeld überreicht, dazu aber auch - und darauf wird er sicherlich besonders stolz sein - den ÜBERRING an den Finger gesteckt. Absolut verdient, denn Alex hat es ordentlich krachen lassen!
Die Champagner-Dusche darf auch bei TBO nicht fehlen
Bleibt festzuhalten, dass bei den THE BRICKS OPEN Superlative nicht angekündigt, sondern einfach gemacht werden. Denn kaum ein Contest hat so ein spannendes Format, begeistert die Zuschauer und Rider mit einem derart kreativen Setup und wird schon jetzt so herbeigesehnt, dass 2016 gar nicht schnell genug kommen kann. Oder wie Alex es nach seinem Sieg sagte: "Ich kann's noch gar nicht glauben, dass ich gewonnen habe! TBO war der Wahnsinn! Danke an die ganze Crew, die das möglich gemacht hat!" - dem ist nichts hinzuzfügen. Doch, wir sehen uns nächstes Jahr...ohne Superlative und trotzdem am geilsten!
Mehr unter: thebricksopen.com
Text: BW Bilder: Chris Lehnert & Flo Süß
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