Die ganze Welt schaut gespannt auf Olympia, die Wakeboardwelt schien das wenig zu interessieren. Nicht olympisch, und allein dadurch bereits wesentlich attraktiver, war der Wake The Pool Event in Leipzig im Rahmen der Beach & Boat Messe. Was anfangs mit gemischten Gefühlen begann, und sogar leicht belächelt wurde, entpuppte sich live vor Ort als recht ordentlich organisierter Wettkampf. Das Teilnehmerfeld von knapp 90 Ridern konnte tatsächlich zeitgenau durch den Pool gezogen werden. Fast immer exakt pünktlich fanden Training, Quali und die Finalläufe statt. Es ging wirklich überraschend schnell voran und es gab keinerlei Probleme das Starterfeld durchzubringen. Zu bewältigen gab es eine Funbox, die Wendekurve (nicht immer leicht) und einen Kicker. Susi Kruse presst auf dem Aframe der Funbox - leider hat es nicht ganz fürs Podium gereicht! Das Training und die Qualifikationen galten eigentlich in erster Linie dem Zweck, auszutesten was für Tricks überhaupt möglich sein werden in diesem nur 50 Meter langen, und 12 Meter breiten Plastikschälchen. Und man staunte nicht schlecht, als beispielsweise Bernhard Hinterberger seinen Crowmobe5, Marvin Kalter seinen 9er und Nico Lerchenfeld den Pete Rose versuchten. Man musste aber leider aufgrund der zu geringen Höhe und des fehlenden Zugs nach oben, einen Gang zurückschalten. So wurden meist 3er und 5er, Crowmobes und Whirlys gezeigt.
Daniel Wehmann, der Ronix und ION Teamrider aus Wolfsburg, übernahm die Rolle des Quotendisqualifizierten, und wurde aufgrund eines Tumbles durchs ganze Becken vom Contest ausgeschlossen. Hobbymoderator und Bämmer Sandro Reinhardt, führte mit lustiger und informativer Lyrik durch den Tag, und kündigte im Semifinal via asiatischer Sprache seinen Kumpel Frühlingsrolle Benny Sae-Chong an, der sich am Vorabend zuviel Skeleton bei Olypmia reinzog, und das A-frame an der Funbox auf dem Bauch durchrutschte. BÄM Benny!! Dominik Preisner mit einem 3-Shuv zum Sieg bei Wake The Pool
Das Semifinal wurde extrem spannend gestaltet, denn man hatte eigentlich im Training und in der Quali keine konkreten Favoriten ausmachen können. Es war ab und zu einfach ein wirkliches Glücksspiel, wer einen guten Run erwischt und wer nicht. Open Men Semi Final I
Rang | Name | Punkte | Nationalität
| 1 | Fredy von Osten | 68.33 | GER | 2 | Nico von Lerchenfeld
| 60.67 | GER | 3 | Marvin Kalter | 60.17 | GER | 4 | Sebastian Thums | 60.00 | GER | 5 | Michael Schuster
| 53.33 | GER | 6 | Oliver Zeuge
| 50.67 | GER | 7 | Michael Nieuwerf
| 48.67 | NED | 8 | Adrian Abeck
| 23.67 | GER |
Open Men Semi Final II
Rang
| Name
| Punkte
| Nationalität
| 1 | Mike Ruttkowski
| 65.67
| GER | 2 | Manu Rupp
| 63.00
| GER
| 3 | Miles Töller
| 58.67
| GER
| 4 | René Konrad
| 56.83
| GER
| 5 | Niko Kasper
| 55.00
| GER
| 6 | Benjamin Sae-Chong
| 26.33
| GER
| 7 | Bernhard Hinterberger
| 22.00
| GER
| 8 | Nick Lewis
| 17.67
| GE |
Direkt ins Finale mit super Runs zogen ein, Sebastian Thums, auf den wir später noch stoßen werden, Nico Lerchenfeld mit einen Ollie on Table to Nosepress und Ollie to FS Lipslide ins Down des A-frame, Marvin Kalter mit einem massiven 360 Transfer und FS 5er, Fredy von Osten mit 270 Transfer blind out und FS 5er, Miles Töller 50-50 Tailpress to FS Boardslide und Whirly Bird, am Ende schmetterte noch Manuel Rupp einen extrem hohen FS Boardslide gegapped und einen FS 5er durch das Semifinale. Der Duisburger Mike Ruttkowski stand den einzigen BS 5er des Wochenendes und war mit seinem Lauf ebenfalls ins Finale gekommen. Benny Sae Chong konnte den einzigen Toeside Transfer ins A-Frame zeigen, und Niko Kasper den einzigen 7er, leider konnten die Beiden nicht ins Finale einziehen.
Open Men Final Rang
| Name
| Punkte
| Nationalität
| 1 | Sebastian Thums
| 61.00
| GER
| 2 | Nico von Lerchenfeld
| 58.00 | GER | 3 | Miles Töller
| 56.67 | GER | 4 | René Konrad
| 54.67
| GER | 5 | Marvin Kalter
| 53.33
| GER | 6 | Manu Rupp
| 29.33
| GER | 7 | Fredy von Osten
| 24.00
| GER | 8 | Mike Ruttkowski
| 15.00
| GER |
Im Finale setzten alle noch mal einen drauf und wollten Preisgeld mit nach Hause nehmen. Nicht aus der Ruhe bringen ließ sich Sebastian Thums aus Thulba, der den ersten Run im Finale fahren musste und mit diesem leider die Spannung aus dem Finale nahm. Sein Run war so gut, dass sich in den folgenden insgesamt 14 Runs der anderen Fahrer danach keiner mehr vor ihn schieben konnte und er während des ganzen Finales auf Platz 1 stand. Sein Siegrun beinhaltete einen sehr hohen cleanen 360 Transfer über die Funbox, gefolgt von einem massiven Off-Axis 3er bis fast unter die Hallendecke. Alle folgenden Runs sollten Sebi eigentlich nur zu seinen 1.000,- Euro Preisgeld verhelfen. Auf Platz 2. zeigte uns Nico Lerchenfeld einen 360 Gap und eine TS Roll to Revert. Dahinter mit etwas geringer er Punktzahl Younggun Miles Töller, der mit einem Frontboard durchs A-frame ging und einen perfekten Whirly landete. Die Plätze hinter dem Podium gingen an René Konrad, Marvin Kalter, Manuel Rupp (auch im Finale immer noch am schmettern, Monster BS 360 Gap bis ins Wasser hinter der Funbox). Frederic von Osten und Mike Ruttkowski schlossen die Finalplätze ab. Bei den Wakeskatern konnte sich Dominik Preisner aus Schwandorf vor den anderen platzieren. Mit 360 Shuvit on und Shuvit off am Table der Funbox, und am Kicker ein sauberer 360 Shuvit. Dicht gefolgt von Kevin Cobb aus Wien, der ihm mit switch FS Big Spin und TS BS 180 über den Kicker, den ersten Platz streitig machen wollte, aber leider nur auf Platz 2 landete. Tim Schwiertz konnte auch im Finale den ´Jimbo Christ Air´ stehen und stieg somit als 3. hoch aufs Treppchen. Mit einem schönen Kickflip Fingerflip über den Kicker, nahm New Schnitzel Pilot Dennis Knasiak den Best Trick mit nach Duisburg.
Das Podium der Open Men - Nico, Sebi und Miles (v.l.n.r.)
Wakeskate Final Platz | Name
| Punkte
| Nationalität
| 1 | Dominik Preisner
| 63.33
| GER
| 2 | Kevin Cobb
| 50.67
| AUT | 3 | Tim Schwiertz
| 49.00
| GER
| 4 | Janik von Lerchenfeld
| 48.00
| GER
| 5 | Marcel Tilwitz
| 44.33
| GER
| 6 | Kritof Zint
| 23.00
| GER
| 7 | Dennis Knasiak | 17.67
| GER
| 8 | Franz Lacherbauer
| 10.33
| GER
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In der Girls Sektion gab es eine große Üeberraschung, Maxine Sapulette, die im Training den ein oder anderen Whirly aufs Wasser packte, konnte während beider Finalläufe diesen nicht mehr stehen und somit nur Platz 5 der Geamtwertung erreichen. Zum Glück der kleinen Sophie Cordery, die einen schönen Transfer to BS Lipslide mit einer Monster Geschwindigkeit auf die Funbox zimmerte. Dann noch ein perfekt gestandener Tantrum, und Platz 1. ging nach England. Denise de Haan aus Holland konnte sich knapp vor Mona Stenzel setzen, die mit Nosepress und einem hohen, cleanen FS 360 auf Platz 3. landete. Erwähnung finden müssen hier auch die unglaublich tiefen Nosepresses von Susanne Kruse aus Schwandorf, die sich aber leider trotz sehr guter Leistung nur auf Platz 4. wiederfand.
Das Podium der Open Ladies - Denise, Sophie und Mona (v.l.n.r.) Open Ladies Final
Rang
| Name
| Punkte
| Nationalität
| 1 | Sophie Cordery
| 62.33
| GBR
| 2 | Denise de Haan
| 58.00
| NED
| 3 | Mona Stenzel
| 55.00
| GER
| 4 | Susanne Kruse
| 52.33
| GER
| 5 | Maxine Sapulette
| 28.33
| NED
| 6 | Tor Young
| 24.67
| GBR
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Diesmal haben wir sogar ein Video, das Just-In-Time fertig wurde und denen, die nicht in Leipzig waren, ein bisschen die Action in bewegten Bildern näher bringen kann. Viel Spaß dabei und ein fetten Dank an Flo Müller für das Video. Saubere und schnelle Arbeit!
Wake the Pool 2010 |Leipzig| von Florian Mueller auf Vimeo. Das ein Indoorcontest im Winter in Deutschland mit 90 Teilnehmern tatsächlich umzusetzen ist, bewies Wake The Pool in Leipzig eindeutig. Im nächsten Jahr wird gemunkelt, soll alles größer aufgezogen und der Contest einen wesentlich größeren Pool bekommen als dieses Jahr.
Als krönender Abschluss wurden noch die ein oder anderen gewonnenen Euros auf der Afterparty verschossen.
Ein witziger Spruch im Zusammenhang mit Afterparty und Konsorten von Chiefbämmer Sandro Reinhardt an diesem Wochenende geht mir bis heute nicht aus dem Kopf und führt immer noch zu meiner Belustigung. Und zwar fragten Sebi Thums und ich, Sandro ob er mit uns vor der Party vorglühen möchte, worauf er antwortete: „Mit euch Thulbanern trink ich nicht vor. Ihr glüht nämlich nicht vor, ihr fackelt euch ab!“ Text: Sebastian SimmFoto: Patrick PrillVideo: Florian Müller | wakeaholicz.de
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