Bayern räumt bei Red Bull Wake-The-Line ab PDF 
Geschrieben von: Benjamin Wiedenhofer   
Montag, 15. September 2008 um 13:31 Uhr

Obwohl am gleichen Wochenende die Deutschen Meisterschaften in Magdeburg stattfanden, wurde bei einem bisher nicht da gewesenen Contest das Stadionbad in Köln von einigen Top-Ridern der europäischen Szene gerockt! Nachdem am Nachmittag der FC Bayern schon für eine Klatsche im benachbarten Fußballstadion gesorgt hatte, gingen auch alle Titel beim viel wichtigeren Red Bull Wake-The-Line Contest an die aus Bayern angereisten Wakeboarder und Wakeskater.

Image"Wakeboarden, aber anders!", so hätte das Motto der Wake-The-Line Organisatoren lauten können. Nicht nur, dass der Contest an einem Ort, den man sich bisher wohl nur in seinen Träumen vorgestellt hatte, stattfand, sondern dann auch noch an einem Cable-System, das bis dato nicht in einem Wettkampf verwendet wurde!

Zusammen sorgte also die Sesitec-2.0-Anlage im Kölner Stadionbad mit den von Unit Parktech extra aufgebauten Obstacles und der Organisation durch Fine Lines und Red Bull für einen nie dagewesenen Event. Das Spektakel liesen sich dann auch 1800 Besucher nicht entgehen, zumal es wohl keine Wakeboard-Veranstaltung gibt, wo man so nah an der Action dran sein kann, wie es hier der Fall war. Schon vorab sei gesagt: Wir hoffen auf eine Wiederholung nächstes Jahr!

Das Setup bestand also aus einer vierfachen Poolkombination. Vom Start weg führte auf der rechten Seite eine massive Funbox mit riesigem A-Frame über das erste Gap, dann ein Roof von diesem größten Pool in den etwa einen Meter tiefer gelegenen Nichtschwimmerbereich.

Von hieraus nochmal ein Table ins Kinderbecken, das an der niedrigsten Stelle nur gute 20 cm tief war. Aus diesem Grund wurde hier nicht die Möglichkeit genutzt, die Anlage direkt zurück ziehen zu lassen, sondern den Ridern wurde die Chance gegeben sich kurz zu konzentrieren.

 

Auf dem Rückweg hatten die Jungs dann als erstes rechts einen Table vor sich, konnten alleridngs alternativ auch den linken per Ollie-Up nehmen, um sich danach zwischen dem schon genannten Roof jetzt links und einem Slider mit Dragon-Tail rechts zu entscheiden. Als letztes dann noch ein dicker Kicker auf der rechten Seite, der den Run beendete. Einige Jungs nahmen allerdings hier gerne nochmal den A-Frame der Funbox auf der linken Seite.

ImageBeginnen wir mit den Wakeskatern. Diese halbierten in der Quali Ihr Starterfeld. Leider war sowohl für die beiden Wildcard-Fahrer Jan Grabski und Sebi Sühs, der als einziger Wakeskater den A-Frame der Funbox mitnahm, als auch für den sympathischen jungen Österreicher, Kevin "Cobbra" Cobb, und überraschenderweise auch für Dennis Knasiak Schluss.

Qualifizieren konnte sich hingegen Andy "The Kid" Kolb, Moritz "Mumpitz" Thiele, Tarik Ghoniem und Enric Dosta. Sie zeigten saubere Runs, wobei man schon merkte das der Parcours für Wakeskater eine echte Herausforderung war. Besonders beeindruckten Shuvs und BS-180er über das Gap zwischen Pool zwei und drei.

Im Finale zeigte Andy Kolb in seinem ersten Lauf Nerven und stürzte im großen Becken bei einem 3-Shuv im Flat und abschließend auch beim FS 360 über den Kicker. Hier witterte die Konkurrenz nun vermutlich Ihre Chance, mal einen schlechten Tag von Andy zu erwischen. Allerdings weit gefehlt.

Im zweiten Run zeigte er dann, dass er auch mit diesem Druck umzugehen weiß und zauberte einen perfekten Lauf hin. Los ging es mit BS Lipslide am Table der A-Frame-Box, dann nutzte er das recht kurze Flat für seinen jetzt bombensicheren 360-Shuvit und setzte dem einen BS 1er über das Gap hinterher, um noch einen Shuv-On auf den Table zu zeigen. Auf dem Rückweg dann ein BS Lipslide mit Shuv-Out am Table, ein Boardslide über den Dragonslider und zum Abschluss einen sauberen FS 360.

Dem hatte die Konkurrenz nichts mehr entgegenzusetzen und auch der Delivery-Boy von Mumpitz über die Box konnte die Judges nicht dazu bewegen, jemand anderen als den jungen Bayern nach vorne zu wählen. Der zweite Platz ging an Tarik Ghoniem und Moritz Thiele wurde Dritter. Auch diese Plätze sind aller Ehren wert, waren doch einige der besten europäischen Wakeskater am Start.

Als kleines Schmankerl für die Zuschauer gab vor den Finals einen Kicker-Best-Trick-Contest. Hier konnte jeder der geladenen Wakeboarder starten und es wurde ein wahres Feuerwerk an Tricks abgefeuert. Nico zeigte einen super smoothen BS 5er, Bernie seinen dicken FS 3er mit Melon Grab, aber letztlich war kein Kraut gegen Niki Gührs gewachsen. Er packte einen extrem sauberen TS FS 900er aus und konnte so die 500 $ Cash-Prize einstecken! Sweet, Dolce-Gabbana-Nik!

In der Qualifikation wurde bei den Wakeboardern in zwei Heats mächtig Gas gegeben. Jeder Rider hatte zwei Läufe, von denen der bessere gezählt wurde und es gab zudem bei jedem Lauf die Chance, nach einem Sturz noch einmal von dieser Stelle den Run fortzusetzen. Aus dem ersten Heat qualifizierten sich folgende vier Jungs: Peter-Pascal "P2" Schmidt, Bernhard "The Machine" Hinterberger, Dominik "Dolce-Gabbana-Nik" Gührs und Antoine "Shism" Sylvain. Im zweiten Heat ging es für den Stylemaster Nico von Lerchenfeld, Daniel "Fetzy" Fetz, Steffen "Vollgas" Vollert - der dieses Wochenende auf Grund der Einladung aus Köln, darauf verzichtete, seinen Titel bei der DM in Magdeburg zu verteidigen - und David Vervenne ins Head-to-Head Semifinal.

ImageHier war für den eigentlich eher in der Bootszene bekannten David Vervenne gegen P2 Schluss. Steffen Vollert stürzte leider beim BS 540 über das Roof und beim TS BS 7er über den Kicker, so dass er seinem NEW-Teamkollegen Bernie den Vortritt ins Finale lassen musste und Nik zog trotz sauberer Läufe mit einer guten Portion Style den kürzeren gegen den österreichischen Rasta-Fetzy, der an diesem Tag mit den wohl fettesten Transfers zu überzeugen wusste!

Das letzte Ticket fürs Super-Final ging dann an den Youngster aus Blaichach, Nico von Lerchenfeld, der mit seinen erst 15 Jahren so dermaßen viel Style an den Tag legt, dass manch einer nur ungläubig staunte. Mit Benni "Sweetheart" Sühs war ein - verzeih uns den Ausdruck - "Urgestein" des deutschen Wakeboardens mal wieder bei einem Contest am Start. Er zeigte, dass er noch immer ordentlich die Obsttheke rockt. Leider reichte es bei ihm nicht fürs Finale, aber wir hoffen, ihn trotzdem noch das ein oder andere Mal aktiv auf einem Event zu sehen.

Fetzy, der sich die Jungs davor genau anschauen konnte, da er als letzter im Super-Finale starten durfte, stürzte in beiden Runs und konnte sich so "nur" den vierten Platz sichern, obwohl er zum Schluss seines zweiten Runs, mit dem Switch-FS-540-Transfer über den A-Frame nochmal einen richtig dicken Trick auspackte.

Nico, als vorletzter Starter, legte mit einem FS-Transfer-To-Backlip los um dann über das Roof seinen Tailglide rauszustylen und den Table, in diesem Falle ohne Auffahrt, mit einem Switch-FS-270-Ollie-Up-Tailpress-BS-90-Out zu shredden. Auf dem Rückweg nahm er den Table mit Tailpress mit, zeigt am Dragon einen sauberen Nosepress und über den Kicker dann einen FS 540. In seinem zweiten Lauf stürzte Nico beim BS 360 Transfer über die Box, aber trotzdem Hut ab für den Versuch! Somit sprang für den jungen Blaichacher der dritte Platz raus, was für einen Rider in seinem Alter bei diesem Starterfeld doch eine beachtliche Ansage ist!

ImageBernie musste als erster Starter vorlegen und tat dies mit einem FS-Transfer-To-Backlip über den A-Frame, Crowmobe über das Roof, Tailpress 270-Out über den Table, einen 270-Up mit angedeutetem Tailpress auf den Table, Switch FS 540 über das Roof und über den Kicker zum Abschluss einen FS 360 mit Melon Grab, der in Richtung Off-Axis ging und daher auch als Melon-Glide 360 bezeichnet werden könnte. Er sicherte sich mit diesem Lauf den zweiten Platz.

P2 legte mit einem 270-Transfer-Nosepress los, dann ein Stale-Glide, über den Table 180-Ollie-Up-Tailpress hin und einen Ollie-Up-FS-270-Tailpress zurück, einen FS-180-To-Revert-To-BS-180-Out über den Dragon-Slider und einen dicken TS FS 720 am Kicker zum Abschluss. Dank dem unvergleichlichen P2-Style konnte er sich den Contest, der mit 3000 $ Siegprämie dotiert war, verdient sichern und somit das Bayerische Stockerl und Wochenende in Köln komplett machen. Glückwunsch P2!

Ein perfekter Contest beendet, dem zum Glück auch gutes Wetter beschert war und bei dem trotz der Gefahr, die durch Poolgaps immer auch besteht, zum Glück alle unverletzt auf der abendlichen Party im Kölner Sensorclub den Tag im passenden Rahmen ausklingen lassen konnten.

Die Veranstalter haben für einen super Ablauf gesorgt und mit Clint Liddy war auch von Moderatorenseite für beste Unterhaltung gesorgt. Die Premiere eines Wakeboardcontests in einem Schwimmbad lief wie gewünscht ab und eine Wiederholung drängt sich förmlich auf! Mit Peter-Pascal Schmidt bei den Wakeboardern, Andy Kolb bei den Wakeskatern und Dominik Gührs im Best-Trick-Contest fuhren drei verdiente Sieger nach Bayern zurück!

Bilder vom Event findet Ihr wie immer in unserer Galerie.

Results:

Wakeboard:

Qualifikation: (Fett gedruckte Namen weiter in der nächsten Runde)

Heat #1: Martin Druille (ESP), Duncan Zuur (NL), Dominik Gührs (GER), Mathieu Prosperio (ITA), Peter-Pascal Schmidt (GER), Antoine Sylvain (FRA), Bernhard Hinterberger (GER)

Heat #2: Gael Kohli (CH), Matthew Lucini (ITA), Robert Pekovec (SLO), David Vervenne (BEL), Benni Sühs (GER), Daniel Fetz (AUT), Nico von Lerchenfeld (GER), Steffen Vollert (GER)

Semifinale: (Head-to-Head)

Peter-Pascal Schmidt - David Vervenne
Bernhard Hinterberger - Steffen Vollert
Dominik Gührs - Daniel Fetz
Antoine Sylvain - Nico von Lerchenfeld

Finale:

1. Peter Pascal Schmidt
2. Bernhard Hinterberger
3. Nico von Lerchenfeld
4. Daniel Fetz
 
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Wakeskate:

Qualifikation:

Moritz Thiele (GER), Kevin Cobb (AUT), Tarik Ghoniem (GER), Jan Grabski (GER), Dennis Knasiak (GER), Sebi Sühs (GER), Andy Kolb (GER), Enric Dosta (ESP) 

1. Andy Kolb
2. Tarik Ghoniem
3. Moritz Thiele
4. Enric Dosta
 
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Best-Trick-Contest: Dominik Gührs mit TS FS 900

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Text: Benjamin Wiedenhofer
Fotos: Patrick Prill & Benjamin Wiedenhofer
 
 
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